Alexander Maag
1968-2020
Liebe Verwandte, Freunde und Bekannte von Alexander,
wegen der Corona-Pandemie ist eine Gedenkfeier leider nicht möglich und deshalb möchten wir allen hier eine Möglichkeit bieten, sich an Alex zu erinnern und Abschied von ihm zu nehmen.
Es gibt viele Fragen, einige bleiben unbeantwortet: Was ist wirklich passiert, warum musste es so geschehen, warum musste Alex so früh von uns gehen.
Alle die Alex kannten, stellen sich diese Fragen ebenfalls, auch deshalb haben wir entschlossen diese Seite im Gedenken zu gestalten.
Das Warum kann ich leider nicht beantworten, aber was geschehen ist möchte ich erzählen:
Das Jahr 2020 hat uns einen wunderschönen Start bereitet. Zusammen mit unserem Sohn Denis und seiner Freundin Jenny erlebten wir im Februar 2020 einen der schönsten Urlaube unseres Lebens in Südafrika. Wir spielten sogar mit dem Gedanken dorthin auszuwandern und ein Weingut mit Gästefarm zu betreiben.
Doch es kam anders, Corona wirbelte alles durcheinander. Den ersten Lockdown, der uns zwar geschäftlich sehr einschränkte, haben wir gut verbracht, haben es genossen endlich mal Zeit für Dinge zu haben, für die die Zeit sonst oft fehlt.
Wir haben uns Zeit für uns genommen, haben es im Homeoffice genossen am Nachmittag zu Hause gemeinsam Kaffee zu trinken und unsere Lieblingsserie zu schauen und hatten Zeit für all die anderen Dinge, die wir gerne zu zweit machten.
Auch Pläne für die Zukunft haben wir geschmiedet, wir träumten von der Umgestaltung unsers Wohnhauses in eine Alters-WG, ja, wir malten uns aus, wie es sein wird, wenn wir zusammen alt und grau sind.
Mit der Zeit wurde es immer deutlicher, dass Corona die Welt länger in Atem halten wird. Gerade weil uns diese Tatsache beruflich vor einige Herausforderungen stellte, freuten wir uns über das Angebot von Alex ehemaligem Arbeitgeber wieder dort zu arbeiten, sodass Alex nach 30 Jahren seine Selbstständigkeit aufgab und wieder in das Angestelltenverhältnis wechselte. Seine neue, alte Tätigkeit machte ihm wirklich viel Spaß.
Doch dann quälten Alex Gallensteine mit wiederkehrenden Koliken. Da Schmerzmittel und Antibiotika keine Besserung erwirkten, schien eine Operation die beste und einzige Lösung. Ein Routineeingriff, wie die Ärzte sagten, der nach 7 bis 14 Tagen überstanden ist.
Eigentlich, aber bei Alex sollte alles anders sein.
Am 20. Oktober wurde er operiert, zwei Tage später musste ein weiterer Eingriff vorgenommen werden. Darauf folgte die Verlegung auf die Intensivstation, in der nach fünf Tagen eine nächtliche Notoperation durchgeführt werden musste. Anschließend wurde er ins künstliche Koma versetzt.
Sein Zustand verschlechterte sich so sehr, dass er von Schwäbisch Hall in die Uniklinik nach Würzburg verlegt wurde.
Aber Alex kämpfte sich zurück ins Leben und konnte schließlich wieder aus dem künstlichen Koma zurückgeholt werden. Er musste wieder lernen zu trinken, zu essen, sich zu bewegen und zu sprechen.
Eine harte Zeit, die durch Corona noch verschärft wurde, denn es durfte ihn nur eine Person besuchen. So pendelte ich täglich zwischen Zuhause und Würzburg. Während des künstlichen Komas konnte ich Ihn nur Berühren umso schöner war es als er wieder bei Bewusstsein war.
Zu Beginn beschränkte sich unsere Zeit auf wenige gemeinsame Minuten, da er noch so geschwächt war und er während meines Besuchs immer wieder einschlief. Mit der Zeit kehrten seine Kräfte langsam zurück und ich saß solange es mir erlaubt wurde an seinem Bett, hielt seine Hand und beobachte jede Bewegung, die ihm möglich war.
Täglich erfreute ich mich an seinen Fortschritten sich wieder unterhalten zu können, selbstständig, anfangs noch mit meiner Hilfe, trinken zu können und sich wieder frei bewegen zu können.
Umso schöner, als ich dann die Nachricht bekam, dass er nun so stabil sei, sodass eine Intensivbetreuung nicht mehr notwendig ist und er auf die Normalstation verlegt werden könne.
Mit ihm zusammen entschied ich, dass er wieder nach Schwäbisch Hall zurückverlegt wird, auch weil wir Angst hatten, dass es im bayrischen Würzburg zu coronabedingten Besuchsverboten kommen könnte.
Zurück im DIAK Schwäbisch Hall schritt seine Genesung bis auf einen kleinen Rückfall voran.
Auch Alex plagte immer wieder die Frage nach dem Warum. In all der Zeit erlebte ich immer wieder Momente in welchen Alex weinend fragte, warum dies alles so geschehen ist und er Angst habe nicht wieder nach Hause zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer die Kraft ihn zu trösten und ihm die Hoffnung zurück zu geben. Und schließlich deutete auch alles darauf hin, dass er wieder nach Hause darf. Der Termin seiner Entlassung stand schon fest.
Er interessierte sich auch wieder für die Aufgaben, die vor seiner OP liegen geblieben sind. Er wollte Bilder von der Arbeit des Heizungsbauers sehen, der mit der Fertigstellung unserer Ferienwohnungen beauftragt war. Wollte, dass ich den Reifen seines Fahrrads reparieren lasse, er erfreute sich am Ergebnis der Wahlen in USA, ärgerte sich über die Ergebnisse des VFB und plante unsere nächste Reise im Jahr 2021.
Voller Hoffnung und Vorfreude, dass Alex in der kommenden Woche wieder zu Hause sein wird, verließ ich am 21. November das Krankenhaus mit den Worten: „Bis morgen, ich habe Dich lieb". Doch ein Morgen gab es nicht.
Als ich am nächsten Tag zu ihm kam, erhielt ich noch im Parkhaus des Krankenhauses den Anruf des Arztes, der mitteilte, dass er völlig unerwartet reanimiert werden musste und es ganz schlecht aussieht.
Er hat es leider nicht geschafft sich und uns seinen größten Wunsch zu erfüllen wieder nach Hause zu kommen und ist am 22. November von uns gegangen.
Jeder kennt Alex als einen lustigen und lebensfrohen Menschen, seine Kinder und seine Familie waren das Wichtigste für ihn.
Ich verliere mit ihm, nach 27 Jahren Ehejahren, nicht nur meinen Lebenspartner, sondern den Menschen, der mich ganz gemacht hat und der immer für mich da war.
Alex, Du fehlst uns so sehr!
Deine Tanja

Lebenslauf
20.12.1968
Geburt
20.12.1968
1976-1980
Walterichschule Grundschule
1979
Umzug von Kirchenkirnberg nach Murrhardt
1979
1980 - 1985
Walterichschule Hauptschule
1986 - 1989
Ausbildung als Holzberarbeitungsmechaniker
1986 - 1989
01.09.1991
Taufpate von Simon Maag
1993
Hochzeit mit Tanja Bönisch
Kirchliche Hochzeit am 18.9.1993
1993
15.06.1993
Geburt von Denis Maag
17.07.1994
Eröffnung des Reisebüros
17.07.1994
20.09.2000
Geburt von Alessia Maag
2002
Umzug ins neue Haus am Bromersberg
2002
Ab 2002
Eröffnung der DB-Filiale
Ab 2004
Eröffnung der Post-Filiale
Ab 2004
Ab 2015
Stolzer VfB Stuttgart Dauerkarten Besitzer
2020
Wiedereinstieg bei Firma Bay Holzwerk GmbH
2020
Stream der Trauerfeier
Spenden
Alex hat sich gewünscht an einem besonderen Ort seine letzte Ruhe zu finden, daher wird es keine Grabstelle auf dem Friedhof geben. Dennoch würden wir uns freuen, wenn Sie uns finanziell bei der Erfüllung seines letzten Wunsches unterstützen würden.
Spenden einfach per Paypal (hier geht's zum Link) oder
per Überweisung an IBAN: DE27 7011 0088 3070 2656 76 (Inhaber: Tanja Bönisch-Maag) mit dem Verwendungszweck "Goodbye Alex"
Kondolenzbuch
"Jede Reise hat ein Ende aber die Erinnerung daran ist unvergänglich“, mit diesen Worten eines unbekannten Verfassers, möchten wir Euch / Ihnen die Gelegenheit geben Abschied von Alex zu nehmen.